In einer kurzweiligen Feier im neuen Schulgebäude des „Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel“ wurde Joachim Sagstetter als Schulleiter der Berufsschule 3, den Berufsfachschulen für Sozialpflege, Kinderpflege sowie Ernährung und Versorgung, auch der Berufsfachschule für Pflege der Caritas-Schulen gGmbH, festlich verabschiedet. Die Mitarbeiter der Schulleitung, Kristin Weißenberger und Robert Wagner, moderierten das Ereignis, das von den Musiklehrerinnen Sybille Danková, Birgit Döhler und Tabea Thurn musikalisch untermalt wurde. Die Liedauswahl spiegelte die Persönlichkeit des scheidenden Schulleiters wider: Freddy Mercurys „We are the champions“ rückte Sagstetter als passionierten Sportler und Faustballer des TV Oberndorf in den Vordergrund, Charles Trenets „La Mer“ gab Einblick in die Frankreichliebe des Schulleiters.
In seiner Begrüßungsrede begrüßte Robert Wagner die zahlreichen Gäste sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter Sagstetters. Neben Vertreterinnen und Vertretern von Landkreis, Regierung, Stadt und Kammern, konnten auch ehemalige Lehrkräfte, benachbarte Schulleiterinnen und Schulleiter, aber auch die Familie Sagstetters willkommen geheißen werden.
Regierungsvizepräsident Jochen Lange nahm sodann die offizielle Verabschiedung vor. Zwar konnte er aus verfahrensrechtlichen Gründen noch keine Nachfolge benennen, er blickte jedoch auf den Werdegang des Schulleiters zurück: Sagstetter verbinden nicht nur die letzten sechs Jahre am BSZ Alfons Goppel mit Schweinfurt. Hier ist er auch geboren und machte sein Abitur am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Seine Lehre als Maschinenschlosser bei FAG Kugelfischer bildete die Grundlage für das Lehramt an Beruflichen Schulen. Nach dem Referendariat unterrichtete er zunächst in Kitzingen, ab 1999 an der FOS/BOS Schweinfurt. Ab 2014 schlug er den Weg in die Führungsebene ein: In Haßfurt wurde er Mitglied der Schulleitung. In dieser Zeit entstanden auch die Berufsintegrationsklassen, die Sagstetters Profil prägten. Nach einem Jahr als Stellvertretender Schulleiter an der FOS/BOS Schweinfurt übernahm er schließlich 2018 die Funktion des Schulleiters am BSZ Alfons Goppel Schweinfurt. Damit übernahm er eine Schule, die unterschiedlichste Berufsfelder ausbildet. Als besondere Aufgaben kamen die Regionalkoordination der Flüchtlingsbeschulung in Schweinfurt und die Beschulung von berufsschulpflichtigen Geflüchteten in der ANKER-Einrichtung in Geldersheim hinzu. Sagstetter wird auch für immer der Schulleiter sein, der die Schulfamilie des BSZ durch die COVID-19-Pandemie führte, den Neubau des Schulgebäudes begleitete und dann 2023 den Neustart im neuen Schulgebäude unterstützte. Am 14. Februar 2025 wird sein aktiver Dienst offiziell enden. Regierungsvizepräsident Lange sprach Sagstetter seinen Dank im Namen des Freistaates Bayern und des Regierungsbezirks Unterfranken aus und wünschte ihm und seiner Ehefrau Heidrun Görtler viele schöne Momente und Gesundheit für die nächste Lebensphase.
In einem anschließenden Grußwort bezeichnete Landrat Florian Töpper ihn als „Teamplayer an der Spitze“ des BSZ und weltoffenen Schulleiter, der in politisch aufgeregten Zeiten Menschen auf Augenhöhe begegnet und so den Zugang zu Schülerinnen und Schülern findet.
Michael Bissert, Präsident der HWK für Unterfranken, bedankte sich für Sagstetters Engagement für die berufliche Bildung. Auch wenn seine spätere Tätigkeit eher am Schreibtisch stattgefunden habe, war die Ausbildung zum Maschinenschlosser das Fundament seines Wirkens.
Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der Cartias-Schule gGmbH und Domkapitular Clemes Bieber sprachen ihre Grußworte und schilderten die vergangenen sechs Jahre aus der Perspektive der Caritas-Schulen. Hoffmann stellte heraus, dass es Sagstetter gelang, die Schule als Ganzes zu repräsentieren und die Berufsfachschule für Pflege räumlich und inhaltlich ins Schulhaus einzubetten. Domkapitular Biber bedankte sich dafür, dass Sagstetter als Pädagoge nicht nur Wissen vermittelt, sondern junge Menschen für ein selbstbestimmtes Leben ermutigt habe.
Im Kurzfilm „Time of your life“ gab die Filmgruppe „algo“ unter der Leitung von Sabine Otter einen Einblick in das Wirken des Schulleiters, in dem Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt aller Überlegungen standen. In einem Videogruß bedankte sich Frank Weber, Schulleiter der Partnerschule in Bolivien, für die enge Zusammenarbeit.
Sebastian Hauck, Vorsitzender des Fördervereins, dessen erste Gehversuche als Lehrer von Sagstetter geprägt sind, bedankt sich für gute, pragmatische Lösungen und für die guten Leistungen der letzten Jahre. Elternbeirat Ralf Hofmann lobte den Schulleiter für seine Ehrlichkeit und Geradlinigkeit: „Bei Sagstetter weiß man immer, woran man ist.“
Nach Grußworten der Schülersprecherin und stellvertretenden Bezirksschülersprecherin Evelyne Winkler bedankte sich Personalratsvorsitzende Sandra Oschmann stellvertretend für das Personal der Schule. Sie bezeichnete Sagstetter als besonders familienfreundlichen Schulleiter, der klar führte und nie den Blick für das Große und Ganze verlor.
Zuletzt wandte sich auch Sagstetter selbst an die zahlreich geladenen Gäste und zeigte sich überwältigt von so viel Lob. Er verdeutlichte, dass er sich an jeder Schule wohlgefühlt habe und freute sich, dass von allen Schulen ehemalige Kolleginnen und Kollegen bei seiner Verabschiedung anwesend waren. Als er am 12.09.1989 seinen ersten Schultag als Lehrer erlebte, stand noch der Fall der Berliner Mauer bevor. Sagstetter hob den wertschätzenden Umgang am BSZ hervor, der Teamgefühl und bestmögliche Förderung in den Mittelpunkt stelle. Er betonte auch die Bedeutung der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie Behörden, sozialen Einrichtungen und Bildungsträgern. Sagstetter schloss seine Rede mit persönlichen Dankesworten an seine Familie, insbesondere an seine Mutter, Frau und Kinder, und drückte seine Zuversicht für die Zukunft der Schule aus.
Im Anschluss an das offizielle Festprogramm fand ein Stehempfang statt, der die Möglichkeit für interessante Gespräche bot.
Text: Dennis Szabo, OStR
Foto: Christine Szczecina, FLin